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06.10.2010

Medikamente und ihre Nebenwirkungen an der Haut

Das größte Organ Haut ist am häufigsten von unerwünschten Nebenwirkungen bei Medikamenteneinnahme betroffen.

Meist klingen Juckreiz und Schwellungen mit dem Absetzen der Arzneien auch wieder ab, aber es gibt auch gravierende Langzeitfolgen. 

Bekannte und häufig vorkommende Hautreaktionen stehen auf dem Beipackzettel. Leider sind die meisten Nebenwirkungen nicht vorhersehbar und sind deshalb auch nicht auf dem Beipackzettel zu finden. Betrachtet man den Verlauf der unerwünschten Arzneimittelwirkungen so reicht das Spektrum von spontan abklingenden bis hin zu lebensbedrohlichen Reaktionen wie dem anaphylaktischen Schock oder der toxisch-epidermalen Nekrolyse. Meist stecken verschiedene Allergieformen dahinter.
Unangenehme Hautreaktionen sind bei natürlichen pflanzlichen oder chemischen Medikamente möglich. Über die Häufigkeit von Hautreaktionen liegen nur Schätzungen vor, da kurzfristige schwache Reaktionen vom Patienten selbst nicht in Zusammenhang gebracht, bzw. dem Arzt nicht gemeldet werden. Je nach Studie finden sich Zahlen von 2-40 % Arzneimittel-induzierter Hautreaktionen. In Krankenhäusern zeigen ca. 5 % der Patienten unerwünschten Hautreaktionen. Je älter die Patienten, desto häufiger sind Hauterscheinungen. Gefährliche Nebenwirkungen von Medikamenten bei Schwangeren sind bekannt, wenn der Wirkstoff die Plazentaschranke durchdringt. Da kann bereits der Fötus unter Veränderungen der Nägel und einer Akneform leiden, wie nach der Einnahme von bestimmten Epilepsiemedikamenten.

Ältere Menschen sind stark gefährdet, da sie meist einen höheren Medikamentenverbrauch haben und zusätzlich geschwächte Entgiftungsorgane wie Niere und Leber. Folglich zeigen sich mehr Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten und die längere Verweildauer der Arzneien erhöht die Gefahr von Nebenwirkungen. Bekannt sind Hautblutungen durch Heparine oder Cumarinpräparate. Heparin wird angewandt zur Prophylaxe und Therapie von Thrombosen. Cumarin hat eine blutgerinnungshemmende Wirkung, Einsatz z. B. nach Herzinfarkten, Herzoperationen. Die Nebenwirkungen der Cumarine ergeben sich aus ihrer Hauptwirkung, verminderte Blutgerinnung, lässt vermehrte Blutungen zu. Dies kann sich beispielsweise in vermehrter Neigung zu blauen Flecken und vermehrtem Zahnfleischbluten äußern.
Meist treten Nebenwirkungen wie makulöse und makulopapulöse Arzneimittelexantheme schnell nach der Einnahme des Medikaments auf. Exantheme sind entzündliche Hautveränderungen, die größere Hautbereiche befallen. Sehen die betroffenen Stellen fleckig aus und bilden sich kleine Knötchen (Papeln), handelt es sich um makulopapulöse Exantheme. Ohne Knötchenbildung sind es makulöse (Flecken) Hautentzündungen. Hintergrund sind allergische Reaktionen. Sie können innerhalb von 8 Wochen zu jedem Zeitpunkt nach Beginn der Arzneimittelzufuhr auftreten. Die meisten kleinfleckigen Exantheme beginnen allerdings zwischen dem 1. und 3. Tag nach Medikationsbeginn, was bei einem Teil der Patienten vielleicht auf eine bereits vorhandene Sensibilisierung hinweist. Häufiger zeigen sich zwischen dem 7. und 12. Tag Entzündungen. Spätexantheme nach 2 - 8 Wochen sind relativ selten. 

Bekannte Medikamente, die zu Hautentzündungen führen können, sind:
Antiinfektiva: Amoxicillin, Ampicillin, Streptomycin, Cotrimoxazol
Virustatika: Indinavir, Nevirapin
Antimykotika: Miconazol
Antiepileptika: Carbamazepin, Mesuximid, Phenytoin
Neuroleptika: Chlorpromazin
Antirheumatika: D-Penicillamin, Naproxen
Zytostatika: Bleomycin, Daunorubicin 
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, Burkhard Kleuser

Neben den Exanthemen ist die Urtikaria oder Nesselsucht mit circa 30 % die zweithäufigste unerwünschte Arzneimittelwirkung an der Haut.

Wann Medikamente absetzen?
Allgemein ist zu bedenken, dass die Nebenreaktion nicht automatisch auf den Auslöser schließen lässt. Zusätzlich erschwert wird die Diagnose, wenn mehrere Medikamente zeitgleich eingenommen werden. Generell sollten bei leichteren Reaktionen Nutzen und Risiko der weiteren Therapie abgewogen werden. Besteht aber der geringste Verdacht auf eine schwere Nebenwirkung, müssen die vermutlichen Auslöser in Absprache mit dem Arzt sofort abgesetzt werden.

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