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30.11.2020

Anti-Pollution Hautpflege im Fokus

peterschreiber.mediaDie negativen Auswirkungen des Einatmens von Luftschadstoffen wurden und werden intensiv erforscht. Dagegen steht die Erforschung der Effekte des Hautkontaktes noch am Anfang. Mit etwa 2 m² Kontaktfläche zur Umwelt und vielfältigen Funktionen ist die Haut ebenso wie die Atemwege ständig mit Umwelteinflüssen konfrontiert. Die Kumulation dieser Belastungen über die Lebenszeit bleibt nicht folgenlos. Zweifelsfrei nachgewiesen sind Kurz- wie auch Langzeitschäden durch UV-Strahlung sowie Hyperpigmentierungen, d.h. verstärkte Pigmentierung der Haut, durch langjährige Feinstaubexposition. Wie solche Schäden entstehen, ist bereits bekannt. Das ermöglicht die Entwicklung von Schutzmaßnahmen. Es gibt Hautpflegekonzepte, die Schutz gegen Luftschadstoffe versprechen.

Das tägliche A & O ist die Hautreinigung.

Die Basis aller Anti Pollution-Konzepte ist die Hautreinigung. Je kürzer die Kontaktzeit der schädlichen Substanzen, desto geringer ist das Risiko einer Schädigung. Deshalb ist die gründliche Hautreinigung morgens und abends eine wirksame Schutzmaßnahme. Die angebotenen Produkte reichen vom milden Mizellenwasser bis zum tiefenwirksamen Peeling. Während beim normalen Waschvorgang oberflächenaktive Substanzen (Tenside) Fett und Schmutz ablösen, entfernen Peelings mechanisch mit Reibepartikeln oder chemisch mit Stoffen, die den Zusammenhalt der obersten Hornschichtlagen auflösen, den Schmutz zusammen mit einem Teil der Haut selbst. Reinigungsmaßnahmen dürfen bei aller Gründlichkeit aber die Hautbarriere nicht schädigen – ein Risiko, dass vor allem bei häufiger Anwendung von Peelings besteht. Ein an den natürlichen Hautschutzmantel angepasster pH-Wert von 5,5 in Kombination mit milden Tensiden ermöglicht eine gründliche, aber schonende Reinigung. An der Inhaltsstoffliste ist die Milde leider kaum abzulesen – selbst mit den oft kritisierten „Sulfaten" lassen sich sehr gut verträgliche Gesichtsreinigungsmittel formulieren. Produkte für empfindliche Haut, die dermatologisch getestet sind, eignen sich in der Regel gut zur Entfernung von Luftschadstoffen.

Eincremen kann auf verschiedenen Ebenen Hautschäden durch Luftschadstoffe entgegenwirken. Fettstoffe verstärken die Barrierefunktion der Haut. Je besser sie einziehen, desto länger hält ihre Schutzwirkung an, denn was auf der Oberfläche bleibt, wird rasch abgerieben. Mineralöle wie Vaseline (Petrolatum) oder Paraffinöl und Silikonöle vermitteln zwar ebenso wie pflanzliche Fette und Öle eine Schutzwirkung und sind bei guter Qualität auch frei von potentiell gesundheitsschädigenden Verunreinigungen, aber sie sind in ihrer chemischen Struktur und Funktion den hauteigenen Barrierekomponenten weniger ähnlich.
Es ist ein Vorteil mancher pflanzlicher Fette und Öle, z.B. Süßmandelöl, Traubenkernöl und Sonnenblumenöl, dass ihre Bestandteile in die hauteigene Barriere integriert werden können.
Ectoin ist ein Zellschutzstoff, der aus Bakterien gewonnen wird, denen er das Überleben unter extremen Bedingungen wie hoher Salzgehalt, hohe Temperaturen und UV-Einwirkung ermöglicht. Er macht auch Hautzellen widerstandsfähiger gegen schädliche Umwelteinflüsse.
Eine Unterstützung der Hautbarriere bewirken auch Pflegekonzepte, die die Bildung der Hornschichtbestandteile fördern oder die Struktur von deren Bestandteilen stabilisieren. Ein leicht saurer pH-Wert von 5,5 schafft ein optimales Milieu für die Produktion von hauteigenen Barrierelipiden. Bestimmte probiotische Wirkstoffe, z.B. ein Lysat aus Milchsäurebakterien (vgl. ProRenew Komplex CLR™), ermöglichen
besseren Zusammenhalt der Hornzellen in der Hornschicht für eine effizientere Barriere herzustellen.

Auch der adäquate pH-Wert spielt eine wichtige Rolle.

Nur bei ausreichendem Wassergehalt schützt die Hautbarriere wirksam von dem Eindringen von Schadstoffen. Feuchthaltestoffe wie Glycerin oder Hyaluronsäure leisten deshalb ebenfalls einen Anti-Pollution-Beitrag.
Einen 100%igen Schutz kann jedoch selbst die wirksamste Pflege nicht garantieren, so dass ein weiterer notwendiger Schritt im Anti-Pollution-Konzept darin besteht, Schadwirkungen eingedrungener Stoffe zu verhindern. Dieser entsteht bei den meisten Umweltschadstoffen vor allem dadurch, dass sie in der Haut zur Bildung so genannter freier Radikale führen. Solche Stoffe greifen hauteigene Fette und Proteine und selbst die DNS der Zellen an. Die Haut enthält wie alle Gewebe im Körper natürliche Radikalfänger. Im modernen Alltag reicht diese Grundausstattung jedoch nicht aus, um rund um die Uhr jahraus, jahrein ein ganzes Leben lang genug freien Radikale zu neutralisieren, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Pflegepräparate mit Radikalfängern bzw. Antioxidantien wie Vitamin E (Tocopheryl Acetate), Ethylferulat (aus fermentiertem Reis), Carnesolsäure (natürlicher Bestandteil von Rosmarin), Polyphenole (z.B. aus Blasentang) helfen der Haut, sich gegen die freien Radikale besser zu verteidigen.
Ergänzend ist es sinnvoll, die natürlichen Regenerationsprozesse, die in der Haut nach Schädigungen ablaufen, zu fördern. Dazu eignet sich Panthenol und das natürlich im Beinwell vorkommende Allantoin, aber im Hinblick auf Veränderungen im Bindegewebe auch eine Vielzahl von Stoffen, die in der Lage sind, die Produktion von Collagen und Hyaluronsäure anzuregen, wie z.B. Fucose und Ingwerextrakt, und den Abbau von Bindegewebsbestandteilen zu hemmen, wie Extrakte aus Kaffeepflanzen.

Anti-Pollution-Pflege ist auf die eigene Haut anzupassen.

Das ideale Anti-Pollution-Programm ist individuell unterschiedlich. Neben der konkreten Umweltbelastung der Haut müssen bei der Auswahl geeigneter Produkte auch der Hautzustand, das Ausmaß der bereits vorhandenen umweltbedingten Hautveränderungen und persönliche Vorlieben berücksichtigt werden. Letzteres ist vor allem deshalb wichtig, weil nur eine langfristige, regelmäßige Anwendung Erfolg verspricht, und zu dieser besteht nur dann Bereitschaft, wenn sie mit einem angenehmen Hautgefühl und Duftempfinden verbunden ist. Inhaltsstoffe bieten deshalb nur einen Hinweis darauf, ob ein Produkt grundsätzlich zur Anti-Pollution Hautpflege geeignet ist. Um für sich selbst das richtige Produkt zu finden gilt: Probieren geht über Studieren. Ein kostenloser Probenservice des Produktherstellers ist deshalb nützlich.

Autorin
Dr. Michaela Arens-Corell.
Leiterin Medizinisch-Wissenschaftliche Abteilung SEBAPHARMA GmbH & Co. KG

Quelle: Hautsache Magazin www.hautsache-magazin.de

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