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12.06.2011

Künstliche Haut

Zukunft beginnt heute. Bald könnte es möglich sein, dass Wunden dank künstlicher Haut besser heilen. Es klingt unvorstellbar, aber in Deutschland wird an der Haut der Zukunft geforscht. Menschen mit chronischen Wunden, Brandopfer und Hautärzte fiebern den Forschungsergebnissen der Fraunhofer Institute entgegen. Fraunhofer ist europaweit die größte Forschungsstelle für angewandte Forschung. Was heißt das für uns Verbraucher? Die Wissenschaftler erforschen in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Kommunikation, Mobilität, Energie und Umwelt, was uns morgen das Leben leichter macht. Das „Übermorgen-Projekt Skin Heal“ gehört dazu.


Wundheilung ist ein langer Prozess. Immer wieder brechen Wunden auf. Früher wurde geraten Wunden möglichst trocken zu halten. Heute sollen die Gewebe eher gut durchblutet und mit Nährstoffen versorgt werden. Die Gefahr einer Verschleppung und Infektion ist beträchtlich und kann bei großen Wunden lebensgefährlich sein. Besonders ältere Menschen und Menschen mit Hauterkrankungen sind betroffen von wiederkehrenden Wunden.

Skin-Heal-Projekt Lange haben Wissenschaftler am Fraunhofer Institut an Hautmodellen geforscht. 2011 ist es soweit, die Produktion beginnt. Es wurde eine spezielle „Tissue-Fabrik“ gegründet, die menschliche Hautproben untersucht und die verschiedenen Zelltypen zum Wachstum anregt. Die Zellgeflechte werden in einer Gelmatrix wieder zusammengesetzt und schon ist die Haut „einsatzfähig“. Zunächst werden diese kleinen Kunsthautflecken zur Austestung von Medikamenten und Kosmetika benötigt. Die Herstellung von Hautproben war bisher sehr aufwendig und in Handarbeit zu leisten. Jetzt können standardisierte und kostengünstige Hautproben im großen Umfang erstellt werden.
Mit künstlichen Hautmodellen wird erreicht, wofür bisher Tierversuche und Patientenstudien benötigt wurden. Dies waren lange und teure Versuche. Jetzt hoffen Forscher an der künstlichen Haut Wundheilung und passende Medikamente zu untersuchen. Bereits jetzt kann gesunde Haut künstlich erstellt werden, die Neuigkeit ist, dass Wunden praktisch im Labor wachsen. An einer künstlichen Wunde werden dann spezielle Wundeinlagen, Pflaster getestet. Wundflüssigkeiten werden untersucht und so können Patienten und Ärzte den Heilungsverlauf genau erkennen. Geradezu unvorstellbar, dass demnächst jeder zuhause schon sehen kann, ob die Wunde heilt oder im schlimmsten Fall infiziert ist. Dies schafft für jeden einzelnen Sicherheit, spart Kosten und wird damit eine wichtige Zukunftsmedizin bei immer knappern Budgets der Krankenkassen.
Im nächsten Schritt können dann einfache Therapien entwickelt werden, damit sich Patienten weitestgehend selbst zuhause versorgen können.

Die künstlichen Hautmodelle für die Forschung sind erst der Anfang. Ziel ist die Transplantation bei großen Verletzungen. Bisher war es für Ärzte in der Behandlung von Brandopfern kaum möglich die benötigte gesunde Haut für die Transplantation zu haben. Problematisch ist, dass anders als bei kleinen Hautmodellen für das Austesten der Medikamente, bei Brandwunden komplette Vollhautmodelle benötigt werden. Nicht nur die obersten 2 Schichten sind notwendig, sondern die gesamte Haut mit Blutgefäßen. Noch ist es Zukunftsmusik, jedoch hoffen die Forscher in der Hautfabrik auch bald Vollhaut zu „züchten“.

Diskutieren Sie mit! Künstliche wachsende Haut – eine gruselige Vorstellung? Ist es eine Erleichterung für Patienten oder werden Ärzteaufgaben auf Laien abgewälzt, wenn jeder seine Wunden kontrolliert?


Autorin www.susanne-miesera.de

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