Für gesunde und schöne Haut wird viel Geld ausgegeben. Besonders
hochpreisig sind Pflegeprodukte, die mit Vitalstoffen für eine gesunde
Haut angereichert sind. Es wird geforscht, wie grüner Tee,
Aprikosenkerne und Nachtkerzenöl das Aussehen positiv beeinflussen
können. Vielsprechend klingen Coenzym Q 10, Liposome, Seidenproteine
oder Gingkoextrakte.
Was ist erlaubt und was leisten diese Produkte?
Was ist erlaubt?
Werbung verspricht viel, doch genauso wie die
Lebensmittel-Kennzeichnung unterliegen die Kosmetikprodukte
gesetzlichen Regeln. Die Kennzeichnung für Kosmetik und der erlaubte
Vertrieb von kosmetischen Mitteln wird sicher recht ungewöhnlich, im
Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch geregelt. Dies Gesetzbuch
besagt, dass es verboten ist, kosmetische Mittel so herzustellen oder
zu behandeln, dass sie die Gesundheit schädigen. Zum Schutz vor
Täuschung ist es verboten, kosmetische Mittel mit irreführenden
Bezeichnungen zu verkaufen oder für kosmetische Mittel mit
irreführenden Aussagen zu werben.
Irreführung ist, wenn einem kosmetischen Mittel Wirkungen
zugeschrieben werden, die wissenschaftlich nicht gesichert sind oder
wenn durch die Bezeichnung der Eindruck erweckt wird, dass ein Erfolg
nach der Anwendung mit Sicherheit erwartet werden kann. Zum Schutz der
Gesundheit sind Anforderungen an die mikrobiologische Beschaffenheit
kosmetischer Mittel gestellt.
Mit Untersuchungen versuchen Kosmetikfirmen den positiven Effekt ihrer
Produkte nachzuweisen. Erlaubte subjektive Aussagen sind dann: Die Haut
sieht jünger aus, die Haut fühlt sich besser an. Häufig wird objektiv
die Faltentiefe vorher und nachher gemessen, diese Ergebnisse dürfen
genannt werden.
Was leisten die Inhaltstoffe?
Eine breite Palette von Zutaten soll die Hautschönheit erhalten
oder wiederherstellen z.B. isolierte Antioxidantien wie Vitamin C oder
pflanzliche Zusätze, die Antioxidantien natürlicherweise enthalten wie
grüner Tee. Antioxidantien bieten erwiesenermaßen Schutz vor
schädlichen Radikalen, auch Oxidantien genannt. Diese aggressiven
Sauerstoffverbindungen gehen mit anderen Stoffen Verbindungen ein, die
Zellvorgänge stören und Zellen schädigen. Diese Schädigung erfasst alle
Zellen, damit auch die Hautzellen und somit ist sie mitverantwortlich
für die Hautalterung. Besonders empfindlich ist das Bindewebe mit
seinen Kollagenfasern gegen die Angriffe von freien Radikalen. Freie
Radikale entstehen im Körperstoffwechsel und auch durch äußere
Einflüsse wie UV-Strahlen, Ozon und Zigarettenrauch. Ernährung kann die
Radikalbildung fördern aber auch Antioxidantien bereitstellen. Vitamine
A, C, E und sekundäre Pflanzenstoffe wirken antioxidativ und schützen
folglich vor Hautalterung.
Hautalterung ist das Hauptforschungsgebiet der Kosmetikindustrie
und damit sind Antioxidantien ein beliebter Inhaltsstoff. Natürliche
Antioxidantien finden sich in Pflanzen, deshalb verwenden
Kosmetikfirmen gerne natürliche Zusätze wie grünen Tee, Obst- oder
Kräuterextrakte. Der Nachteil von Antioxidantien ist, dass sie selbst
sehr empfindlich gegen Licht und Wärme sind, d.h. die Wirkstoffe in
Cremes müssen speziell geschützt werden. Die Wirkung über die Haut gilt
gesichert, allerdings sind die Antifaltenwunder Vitamin C und E nur
sehr kurzlebig. Dies bedeutet, dass deren positive Wirkung nur für die
Dauer der Anwendung gilt.
Wunder dürfen von Antifalten-Antioxidantien –Creme nicht erwartet
werden. Kleinste Fältchen können reduziert werden, die Haut wirkt
straffer. Tiefe Falten, die bereits bis in tiefere Hautschichten
reichen, können leider von außen mit den Wunderwaffen C und E nicht
mehr erreicht werden. Tiefenwirkung erreichen nur die langfristige
Versorgung von innen und ein gesunder Lebensstil.
Siehe auch:
Vitalstoffe von innen für gesunde Haut
Lebensweise
von Dipl. oec. troph. Susanne Miesera