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27.01.2020

Politik gefährdet Patientensicherheit

istock katatonia82Telemedizin, Fernbehandlung, Fernverordnung – das Gesundheitswesen wird digital. Aber nützt es dem Patienten?

Die Aufhebung des Fernbehandlungs- und Fernverordnungsverbotes und die Einführung von Online-Praxen mag in guter Absicht geschehen sein. Es zeigt sich allerdings, dass es anscheinend möglich ist, deutsche Gesetze aus dem Ausland zu umgehen. So hat es kürzlich eine Journalistin in einem Selbsttest bei einer englischen Online-Praxis nachgewiesen und veröffentlicht.

Reinhard Rokitta, Vorstandsmitglied der Freien Apothekerschaft, ist entrüstet: „Praktisch jeder kann, ohne persönlich untersucht zu werden, mit dem mehr oder weniger korrekten Ausfüllen eines Fragebogens eine Diagnose und das zugehörige rezeptpflichtige Arzneimittel erhalten, das dann geliefert wird – wen wundert’s – von einem holländischen Logistiker. Kontrolle? Fehlanzeige!“

Wenn Ärzten und Apothekern besonders beim Thema „Patientensicherheit“ seitens des Gesetzgebers hohe Auflagen gemacht werden hinsichtlich Sorgfaltspflicht, Beratung zu Neben- und Wechselwirkungen und die Prüfung eines eventuellen Medikamentenmissbrauchs, dann muss man sich wundern, dass es Usern, sogar Minderjährigen(!), so leicht gemacht wird, an verschreibungspflichtige, also stark wirksame Arzneimittel zu kommen. Gerade in Deutschland wird die Verschreibungspflicht aus gutem Grund besonders streng gehandhabt. Um den beschriebenen Umgehungstatbestand und das Ausufern zu verhindern, ist ein Versandverbot rezeptpflichtiger Arzneimittel der einzig richtige Schritt, denn nur dadurch können Politik und Aufsichtsbehörden diesen Auswüchsen ein Ende bereiten, Digitalisierung hin oder her.

Reinhard Rokitta abschließend: „Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist gefordert. Er hat allerdings schon mehrfach geäußert, dass ein RX-Versandverbot mit ihm nicht zu machen sei. Da muss die Frage erlaubt sein, welchen Stellenwert der Schutz der Patienten für Herrn Spahn hat. Es gibt Werte, von denen sich besonders ein Minister nicht entfernen sollte.“

Quelle:
Pressemitteilung der Freien Apothekerschaft, dem unabhängigen Zusammenschluss von selbstständigen Apothekerinnen und Apothekern

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